19. Juni 2024
Basierend auf der Schulraumplanung hat der Gemeinderat die anstehenden Projekte konkretisiert. Bei den Schulanlagen Götze und Schalmenacker zeigt sich ein hohes Sanierungsvolumen, welches grösser als erwartet ausfallen wird. Aus diesem Grund werden Gemeinderat und Baukommission die Immobilienstrategie nochmals überprüfen. Dies verzögert den Beginn der Bau- und Sanierungsarbeiten in den beiden Schulanlagen. Der Zusammenschluss mit der Schule Unteres Rafzerfeld wird nicht gefährdet. Der zusätzliche Schulraum wird kurzfristig über Provisorien überbrückt. Die daraus entstehenden Kosten müssen von den Stimmberechtigten noch bewilligt werden.

Der Gemeinderat stellte der Bevölkerung im Mai 2020 erstmals seine neue Schulraumplanung 2020 bis 2032 vor. Diese basierte auf den Anforderungen und Ansprüchen an eine moderne Schule gemäss Volksschulgesetz und neuem Lehrplan 21. Sie beinhaltet die zusätzlich erforderlichen baulichen Massnahmen zur Sicherstellung des Schulbetriebs. Im Hinblick auf die Aufnahme der Sekundarschule Unteres Rafzerfeld überarbeitete der Gemeinderat die Schulraumplanung und die darin enthaltenen Projekte. Die Stimmberechtigten stimmten in der Folge an der Urnenabstimmung vom 3. September 2023 einem Verpflichtungskredit von 11,6 Mio. Franken für die Restrukturierung und Erweiterung der Schulanlage Schalmenacker zu, um künftig die Sekundarschülerinnen und -schüler der Schule Unteres Rafzerfeld aufnehmen zu können. In der Schulanlage Schalmenacker befindet sich ebenfalls das Rafzer Lehrschwimmbad. Für dessen Sanierung bewilligten die Stimmberechtigten bereits vorher einen Kredit von insgesamt 6,18 Mio. Franken.

Sanierungsbedarf höher als erwartet

Nach der Zustimmung der Stimmberechtigten zur Restrukturierung und Erweiterung der Schulanlage führten Gemeinderat und Baukommission die Planungsarbeiten weiter. In diesem Zusammenhang und um mögliche Synergien zu nutzen, wurden auch die nicht direkt von der Restrukturierung betroffenen Bereiche der Schulanlage Schalmenacker genauer untersucht. Dabei zeigte sich ein erhöhter Sanierungsbedarf, der zusammen mit dem Rest des Traktes D rund 12,5 Mio. Franken beträgt. In die Schulanlage Schalmenacker müssen mit dem zusätzlichen Erweiterungsbau somit insgesamt rund 30 Mio. Franken investiert werden.

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der genaueren Untersuchung der Schulanlage Götze, wo für die Sanierung und Restrukturierung Gesamtkosten von rund 8,3 Mio. Franken resultieren, bei einem Anteil von nicht zwingenden, neuen Ausgaben von rund 1,2 Mio. Franken. Es war geplant, dieses Geschäft bzw. den Anteil neuer Ausgaben der Gemeindeversammlung zur Abstimmung zu unterbreiten. Für die Schulanlage Schalmenacker bewilligte der Gemeinderat dagegen die erforderlichen Sanierungskosten als gebundene Ausgaben, da die strategischen Standorte der Schulanlagen mit den bewilligten Krediten nicht hinterfragt wurden.

Rechnungsprüfungskommission hinterfragt Gebundenheit der Ausgaben

Die Rechnungsprüfungskommission Rafz (RPK) hat bezüglich der Gebundenheit dieser Ausgaben eine andere Auffassung als der Gemeinderat. Ihre Intervention beim Bezirksrat und beim Gemeindeamt des Kantons Zürich hat den Gemeinderat dazu bewogen, die gefassten Beschlüsse für die Schulanlage Götze sowie die Trakte B, C und U der Schulanlage Schalmenacker aufzuheben. Ohne Gebundenheit müssen alternative Szenarien gegenüber der reinen Sanierung der bestehenden Gebäude aufgezeigt werden können. Deshalb wird der Gemeinderat die bisherige Immobilienstrategie nochmals überprüfen. Aufgrund der Höhe des Sanierungsvolumens bei der Schulanlage Götze käme gegebenenfalls auch ein Neubau in Betracht. Die Stimmberechtigten werden zu gegebener Zeit somit auch über allfällige Sanierungskosten an der Urne abzustimmen haben. Insgesamt verzögern sich dadurch die Sanierungs- und Restrukturierungsmassnahmen in den beiden Schulanlagen unplanmässig um mindestens ein Jahr.

Provisorien erforderlich

Aufgrund der baulichen Verzögerungen werden zusätzliche Provisorien nötig, die voraussichtlich in der Nähe oder auf der Schulanlage Schalmenacker Platz finden werden. Der Gemeinderat wird diese Planung nun umgehend an die Hand nehmen und den Stimmberechtigten den erforderlichen Verpflichtungskredit noch in diesem oder spätestens Anfang nächstes Jahr zur Bewilligung unterbreiten. Damit wird der Zusammenschluss der Sekundarschule Rafzerfeld im Schuljahr 2026/27 nicht gefährdet.